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              | Date: 2000-06-22 
 
 Digisig: DE erst voraus, dann hinten nach-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
 
 q/depesche  00.6.22/1
 
 
 Digisig: DE erst voraus, dann hinten nach
 
 Von Christiane Schulzki-Haddouti
 
 Die Amerikaner erobern den Massenmarkt mit digitalen
 Signaturen - während die Deutschen sich auf teure
 Spezialanwendungen kaprizieren. Mehr Chancen verspricht
 sich die Wirtschaft von der Umsetzung einer liberalen EU-
 Richtlinie, die schon bald in Angriff genommen werden soll.
 
 Die Erwartungen sind hoch: Der US-Senat hat ein Gesetz zur
 elektronischen Signatur verabschiedet, Präsident Bill Clinton
 verspricht sich besseren Verbraucherschutz, und der E-
 Commerce rechnet mit einem gewaltigen Schub. Auch 1997
 waren die Erwartungen in der Bundesrepublik hoch, als das
 deutsche Signaturgesetz verabschiedet wurde. Ex-
 Bundesforschungsminister Jürgen Rüttgers jubelte damals
 sogar, der Gesetzentwurf habe "Modellcharakter für unsere
 europäischen Nachbarn, aber auch darüber hinaus."
 
 Daran hat sich auch Jahre später und unter einer anderen
 Regierung wenig geändert. Siegmar Mosdorf, Staatssekretär
 im Bundeswirtschaftsministerium, ließ sich angesichts der
 amerikanischen Euphorie zur Bemerkung hinreißen: "Bei
 allem Respekt vor den Amerikanern, in diesem Punkt sind
 wir ihnen drei Jahre voraus."
 
 Tatsächlich ist am gesetzgeberischen Vorsprung nichts zu
 rütteln. Doch auch nur daran. Denn in den USA ist der Markt
 für digitale Signaturen schon viel weiter als in Deutschland.
 Den Grund dafür sieht Teletrust-Geschäftsführer Helmut
 Reimer darin, dass mit dem deutschen Signaturgesetz "die
 Experimentierlust beseitigt wurde". Seiner Ansicht nach hat
 der Gesetzgeber damals "die Regulierungsmöglichkeiten
 überzogen".
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 edited by Harkank
 published on: 2000-06-22
 comments to office@quintessenz.at
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