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                Date: 2000-10-13
                 
                 
                DE: No Freedom of Information
                
                 
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      Christiane Schulzki-Haddouti 13.10.2000  
 
Deutschland votiert für noch mehr Geheimhaltung  
 
Europäische Journalisten können nur neidvoll nach Übersee blicken:  
Ob US-Militärs strategische Atomraketen gegen Irak und Nordkorea  
einsetzen wollen, ob sie Details über die polizeiliche Überwachung  
des Bürgerrechtlers Martin Luther King enthüllen - ihr Wissen über  
solche Ereignisse verdanken sie dem 1966 erlassenen "Freedom of  
Information Act".  
 
Doch nicht nur Journalisten profitieren von einem  
Informationsfreihheitsgesetz, auch Anwälte, Lobbyisten,  
Wissenschaftler und Bürgerinitiativen. Eigentlich sollte es  
selbstverständlich sein: Die mit Steuergeldern bezahlten  
Informationen sollen den Bürgern zur Verfügung stehen. Ein  
Abgeordneter des schleswig-holsteinischen Landtags stellte sogar  
fest:  
 
"Der Zugang zu Informationen bekommt immer mehr Charakter eines  
Grundbedürfnisses und sollte daher ein neues Bürgerrecht werden."  
 
Doch die Durchsetzung eines Informationszugangsrechts scheint  
nicht gerade einfach zu sein. Die Beamtenschaft scheut davor  
zurück, sich allzu sehr in die Karten schauen zu lassen. Die  
Regelung für einen Informationszugang in Europa ist nun in der  
zweiten Instanz, nach der Kommission also nun der Rat der  
Europäischen Union. Und es sieht keineswegs besser aus für die  
Bürgerrechte.  
 
Der Rat hat sich in neun Sitzungen seit Februar mit dem Entwurf der  
Kommission zum Informationszugang beschäftigt. Das Ergebnis ist  
aus Bürgersicht alles andere als zufriedenstellend: "Unsere  
schlimmsten Befürchtungen könnten damit Realität werden", so Tony  
Bunyan von der britischen Watchgroup Statewatch. Über den Entwurf  
vom 18. August wird der Rat am 20. November abstimmen. Das  
Parlament arbeitet derzeit auch an einer Version.  
 
Bei den Änderungsvorschlägen der Regierungvertreter zeichneten  
sich vor allem Frankreich und Deutschland durch ihren Wunsch nach  
mehr Geheimhaltung und weniger Informationszugang aus:  
Frankreich reichte entsprechend neun, Deutschland ganze zwölf  
Änderungsvorschläge ein, die mehr Geheimhaltung verlangten.  
 
Bereits der "Parlaments- und Ratsvorschlag bezüglich des  
öffentlichen Zugangs zu Dokumenten des Europäischen Parlaments,  
des Rats und der Kommission" stieß auf heftige Kritik, da er die  
bisherige Freigabepraxis verschlechtert hätte. Der EU- 
Sonderausschuss des britischen Oberhauses monierte, dass durch  
die lange Liste der Ausnahmen der Eindruck entstehe, dass  
"Geheimhaltung und nicht Offenheit am besten dem öffentlichen  
Interesse diene". 
 
Mehr 
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/8915/1.html
                   
 
 
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edited by Harkank 
published on: 2000-10-13 
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