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              | Date: 2002-04-18 
 
 AT: Alle Spitzel in die Datenbank-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
 
 Informanten, Konfidenten, Zuträger und so genannte Vertrauensleute, Spitzel
 und Denunzianten aufgepasst: Um die Doppelabkassierer/ei mit
 Informationen zu verhindern, kommt ihr alle in die große, österreichische
 Spitzelda/tenbank. Wer von den Insassen der Datenbank das Wort
 "Vertrauensschutzevidenz" aussprechen kann, für den haftet die
 Bananenre/publik.
 
 post/scrypt: Wer hat da schon wieder "wo samma denn" gesagt?
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 Unter dem irreführenden Namen "Vertrauensschutzevidenz" verbirgt sich das
 Projekt einer zentralen Datei, in der alle Spitzel, Informanten und
 Dennunzianten der Polizei zentral erfasst werden sollen.
 
 Inklusive besonderer "Qualifikationen", in welchem Umfang die
 Informationstätigkeit erfolgt und welche Beträge für diese Art der
 Dienstleistung genommen werden.
 
 Ziel der Datenbank ist es, alle Polizeistellen besser und leichter mit
 geeigneten IM's ("informelle Mitarbeiter") zu versorgen. Da in der
 Vergangenheit Informanten dieselbe Information bei verschiedenen
 Polizeistellen mehrfach verkauften, soll diese Datenbank auch
 Doppelzahlungen verhindern und damit "Kosten sparen".
 
 [...]
 Das neue System macht aus Spitzel, etwa aus dem "Drogen- oder
 Ostmafiamilieu" Staatsorgane, ihre Tätigkeit wird quasi amtlich. Die Republik
 Österreich übernimmt im Rahmen der "Amtshaftung" die Haftung für Schäden
 und Fehler der Spitzel.
 
 Hans G. Zeger, Obmann der ARGE DTAEN: "Wie das funktionieren soll ist
 völlig unklar. Wesentliches Merkmal von Spitzel ist, daß sie im verborgenen
 agieren. Schäden werden kaum einer bestimmten Tätigkeit zuzuordnen sein.
 Spitzeldienste werden ja nicht offiziell ausgeschrieben und beauftragt.
 Geschädigte werden nicht wissen, ob sie Anspruch haben und wohin sie sich
 wenden könnten."
 
 Tatsächlich dient diese Konstruktion bloß dazu, die Verantwortlichkeit
 fehlerhafter Ermittlungstätigkeit von den Polizisten weg zu bekommen. Diese
 könnten in Zukunft "verantwortungsfrei" ermitteln, passiert etwas, war es das
 Staatsorgan "Spitzel".
 
 
 Unklare steuer- und gewerberechtliche Lage
 
 Offenbar viele Gedanken haben sich die Legisten des BMI über die
 Einkommenssituation ihrer Spitzel gemacht. Ausdrücklich festgehalten wird,
 daß keine andere Behörde Zugang zu diesen Daten haben darf.
 
 Hans G. Zeger: "Diese Bestimmung zielt auf die Steuerbehörden. Man
 möchte die Zahlungen an Spitzel vor den begehrlichen Zugriffen der
 Steuerbehörden schützen. Bei jeder anderen Organisation würde man eine
 derartige Konstruktion als Schwarzgeldliste bezeichnen."
 
 Trotzdem ist das Projekt noch reichlich unausgegoren. So wird nicht auf die
 gewerberechtlichen oder sozialversicherngsrechtlichen Aspekte eingegangen.
 Haben IM's, wenn sie im Auftrag des Staates handeln, einen Werkvertrag
 oder sind sie befristet angestellte Bedienstete? Benötigen sie einen
 Befähigngsnachweis? Besteht hier nicht der Tatbestand der Pfuscherei und
 Schwarzarbeit? Wie ist die Abgrenzung zu den Detektiven zu ziehen. Wer
 bezahlt die Sozialversicherung? Und sind typische Ausgaben für diese
 Tätigkeit, etwa Besuche in Nachtlokalen, Bordellen und Anschaffung
 typischer Betriebsmittel des kriminellen Milieus, wie Drogen und Waffen,
 steuerlich absetzbar?
 
 Hans G. Zeger: "Fragen über Fragen, die bloß eines dokumentieren, in
 seinem Regelungswahn vergisst das Innenministerium übliche
 gesellschaftliche und rechtliche Standards und versucht Grauzonen der
 polizeilichen Tätigkeit auf Kosten des gesellschaftlichen Konsenses zu
 regulieren."
 
 
 Begehrte Datenbank
 
 Besonders interessant wird diese Datenbank für das organisierte Verbrechen
 werden. Wenn es im kriminellen Milieu ein nicht toleriertes Vergehen gibt,
 dann ist es das gegenseitige "Verpfeifen" und die "Zusammenarbeit mit der
 Polizei".
 
 Die Liste und darin enthaltenen Personennamen werden bald enormen
 Marktwert gewinnen. Spitzel werden nicht mehr mit Vertraulichkeit rechnen
 können und werden um ihr Leben fürchten müssen. Nach allen bisherigen
 Erfahrungen mit dem Polizeiapparat, wird es nicht gelingen, diese Liste
 vertraulich zu halten.
 
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 http://www.argedaten.at/news/20020307.htm
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 published on: 2002-04-18
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