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              | Date: 2004-06-23 
 
 "Freiheit im Internet"-Preis fuer Huang Qi (China)Während die großen Telekomunternehmen von Alcatel bis Yahoo fleissig am Aufbau der Internet-Infrastruktur in China verdienen, bleibt der Inhalt des Internets in China unter strengster Staatskontrolle und die Repression hoch.-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
 
 Paris/Berlin, 23. Juni 2004. Der Chinese Huang Qi ist mit dem diesjährigen 
Preis für "Freiheit im Internet" von Reporter ohne Grenzen ausgezeichnet 
worden. Der Cyberdissident ist seit vier Jahren im Gefängnis, weil er die 
chinesische Regierung auf seiner Webseite kritisiert hat. Zhang Lun, 
ebenfalls chinesischer Dissident, hat deshalb den Preis an seiner Stelle im 
Europäischen Zentrum für Fotografie in Paris entgegen genommen.
 
 Als die Polizei am 3. Juni 2000 bei Huang Qi erschien, um ihn zu verhaften, 
konnte er eine letzte E-Mail verschicken: "Good bye - die Polizei will mich 
mitnehmen. Wir haben einen langen Weg vor uns. Danke an alle, die bei der 
demokratischen Entwicklung Chinas geholfen haben."
 
 Im Januar 2001 wurde Huang Qi wegen "Subversion" und "Anstiftung zum Sturz 
der staatlichen Autorität" angeklagt. Bei seiner ersten Verhandlung im 
Februar 2001 fiel er in Ohnmacht - offensichtlich geschwächt durch lange 
Verhöre und schlechte Haftbedingungen. Ein anwesender westlicher Diplomat 
berichtete, dass Huang eine Narbe auf der Stirn hatte und ihm ein Zahn 
fehlte. Im August 2001 fand ein Scheinprozess hinter geschlossenen Türen 
statt.
 
 Erst drei Jahre nach seiner Verhaftung, im Mai 2003, erfuhr Huang Qi, dass 
er zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden war. Sein Verbrechen: Er 
hatte auf seiner Webseite Artikel über das Tiananman-Massaker 1989 
veröffentlicht. Die Seite lief über einen Server in den USA, nachdem sie in 
China gesperrt worden war.
 
 Als seine Familie ihn erstmals nach drei Jahren besuchen durfte, berichtete 
er seiner Frau Zeng Li, dass er in den ersten Jahren seiner Haft regelmäßig 
geschlagen und gezwungen wurde, auf dem Boden seiner Zelle zu schlafen. 
Zudem verbrachte er ein Jahr in Handschellen in einem dunklen Raum. Nun 
wird er monatlich in eine andere Zelle verlegt, weil er mit Mithäftlingen 
über Politik und Korruption diskutiert. Dennoch versucht Huang Qi, 
weiterhin zu schreiben und beharrt gegenüber den Behörden auf seiner 
Unschuld.
 
 Weitere Informationen:
 Reporter ohne Grenzen - Katrin Evers -Presse- und Öffentlichkeitsarbeit -
 presse@reporter-ohne-grenzen.de -www.reporter-ohne-grenzen.de -
 Fon +49/30/615 85 85 - Fax +49/30/614 56 49
 
 Reporter ohne Grenzen
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 Tel.: 49 - 30 - 615 85 85
 Fax:  49 - 30 - 614 56 49
 
 
 
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 edited by Palinirus
 published on: 2004-06-23
 comments to office@quintessenz.at
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